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Employer Branding in Zeiten des Fachkräftemangels

Employer Branding in Zeiten des Fachkräftemangels
Bild: magele-picture - stock.adobe.com

In Zeiten des demografischen Wandels fällt es Unternehmen besonders schwer, junge und qualifizierte Mitarbeiter für sich zu gewinnen. Nur mit dem wirtschaftlichen Erfolg zu prahlen genügt hier schon lange nicht mehr. Das Unternehmen muss also eine ausgeklügelte Strategie entwickeln, um sich als attraktive Arbeitgebermarke von der Konkurrenz abzuheben.

 

Wie gelingt es beim Recruiting die richtige Zielgruppe anzusprechen?

Hierfür sind klare Maßnahmen für das Personalmarketing zu treffen - sowohl intern als auch extern. Hier kommt das Employer Branding zum Einsatz. Dieses ist notwenig, um Ziele, wie das Steigern der Qualität und Anzahl der Bewerber oder die Identifikation bereits gewonnener Arbeitnehmer mit dem Unternehmen, erfolgreich umzusetzen. Die Definition des Employer Branding meint also, als Unternehmen eine strategische Vorgehensweise zu erarbeiten, um sich als attraktiven Arbeitgeber am Arbeitsmarkt zu präsentieren. 

Zunächst ist es wesentlich, die Werte des eigenen Unternehmens klar zu definieren und diese anschließend im Recruiting-Prozess einzusetzen. Das ermöglicht dem potentiellen Bewerber eine Identifikation mit der Unternehmensmarke. Außerdem gestattet es dem Unternehmen, sich als Arbeitgeber klar zu positionieren und von der Konkurrenz abzugrenzen. Werte, die die Unternehmenskultur und die eigenen Stärken des Unternehmens aufzeigen, sind das Aushängeschild einer Arbeitgebermarke. 

 

Employer Branding - intern und extern

Alles steht und fällt mit dem internen Employer Branding. Beginnen wir mit dem Arbeitsklima. Denn sind die bestehenden Mitarbeiter zufrieden, können diese effektiv als Markenbotschafter fungieren und die Sympathie für das Unternehmen nach außen tragen. Alle Unternehmensebenen sind dabei miteinzubeziehen - beispielsweise in Form von Mitarbeiterumfragen oder durch Kommunikation und Austausch zwischen den Personalebenen. Letzteres kann natürlich auch über Social Media oder E-Mail gefördert werden.

Ebenso ist es im internen Employer Branding wichtig, den eigenen Mitarbeitern Aufstiegschancen zu ermöglichen und ihnen diese auch aufzuzeigen. Auch eine angenehme Arbeitsatmosphäre, beispielsweise im Sinne einer flexiblen Arbeitsplatzgestaltung, ist elementar. Das Erfragen von Kündigungsgründen bei ehemaligen Mitarbeitern, hilft auch dabei die richtige Employer Branding Strategie zu entwickeln und das Unternehmen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Die ständige Kommunikation, sowohl intern als auch extern, ist bei der Mitarbeitergewinnung essentiell und stellt für das Marketing eine entscheidende Maßnahme dar. Eine positive Wahrnehmung des Personals gegenüber der Corporate Brand ist dadurch sicher.

Nicht weniger relevante Maßnahmen, müssen im externen Employer Branding getroffen werden. Um die Aufmerksamkeit der Bewerber-Zielgruppe auf das Unternehmen zu locken und den Arbeitgeber als starke Employer Brand zu identifizieren, ist ein starker Auftritt in der Öffentlichkeit ein Muss. Hier gilt es, sowohl digital als auch lokal aktiv zu sein. Die Arbeitgebermarke sollte daher eine gepflegte Karrierewebsite besitzen, auf der der potenziellen Zielgruppe alle wesentlichen Fragen zur Stellenanzeige beantwortet werden. Dazu gehören auch Benefits für die Mitarbeiter, wie zum Beispiel eine ausgewogene Work-Life-Balance, Fortbildungsmöglichtkeiten, das Betriebsklima, etc.. Mit diesen Faktoren punktet man beim Recruiting nach qualifizierten Mitarbeitern und die Zufriedenheit der bestehenden Mitarbeiter ist garantiert. Der Social Media Auftritt ist jedoch nicht weniger zu beachten, da dieser bei der Mitarbeitergewinnung heutzutage eine ebenso wichtige Rolle spielt. Durch Social Media lässt sich nicht nur die Kundenbindung stärken, sondern auch ein Image an künftige Mitarbeiter transportieren. Ziel sollte es sein, durch die sozialen Netzwerke die Unternehmensmarke als die Employer Brand zu präsentieren. Dies geschieht, indem die Unternehmenskultur für User transparent gehalten und eine emotionale Bindung zu Kunden und Arbeitnehmern hergestellt wird.

Lokal kann das Employer Branding durch Events, jedoch besonders durch die Unterstützung von sozialen Projekten spürbar gestärkt werden. Promotion über Social Media bietet sich hier natürlich hervorragend an.

Dennoch muss bei allen Maßnahmen die festgelegte Zielgruppe berücksichtigt werden. Ein Bewerber, der bereits Berufserfahrung vorweisen kann und sich in der Familienphase befindet, fühlt sich höchstwahrscheinlich mehr angesprochen, wenn er Möglichkeiten zur Vereinbarkeit mit Beruf und Familie in Anspruch nehmen kann, als das bei einem Berufsstarter der Fall wäre. Er wird wohl mehr von Weiterbildungsmöglichkeiten profitieren. 

 

Wie sieht denn so ein Employer Branding Prozess aus?

Der gesamte Prozess des Employer Brandings lässt sich in vier entscheidende Schritte untergliedern, die den Weg zur perfekten Arbeitgebermarke enorm erleichtern.

1. Ist-Zustand

Zu Beginn muss der aktuelle Ist-Zustand durch eine präzise Datenerhebung aus interner und externer Hinsicht analysiert werden. Dabei muss auch der Wettbewerb berücksichtigt werden.

2. Positionierung

In der zweiten Prozessphase sollte dann eine klare Positionierung des Unternehmens stattfinden. Konkrete Zielsetzungen für das Employer Branding, das Leitbild und die Werte als Arbeitgebermarke, sowie die Entwicklung einer Kommunikationsstrategie werden in dieser Phase definiert.

3. Kommunikation

Anschließend gilt es alle Strategien und Maßnahmen umzusetzen und diese intern und extern zu kommunizieren.

4. Monitoring

Controlling und Monitoring ist die vierte und letzte Prozessphase. Durch die sich kontinuierlich verändernden Marktbedingungen, aber auch internen Entwicklungen ist es notwendig, bei Bedarf Maßnahmen anzupassen.

Bei gut durchdachter Umsetzung aller Phasen, steht einem erfolgreichen Employer Branding nichts mehr im Weg.

 

Wieso ist die Authentizität als attraktiver Arbeitgeber so wichtig?

Gerade bei der gezielten Mitarbeitergewinnung muss die Arbeitgebermarke glaubwürdig sein und darf keine leeren Versprechungen abgeben. Denn um die besten Mitarbeiter für sich zu gewinnen, zählt Authentizität an erster Stelle. Das bedeutet auch keine Wunschgedanken nach außen zu tragen, wenn diese nicht der Realität entsprechen. Dies führt mehr zu Verärgerung bei den potenziellen Kandidaten, als zu einem erfolgreichen Employer Branding mit der Marke.
Employer Branding ist ein stetiger Prozess, der viel Zeit und Empathie mit sich bringt. Gleichermaßen eine hervorragende Strategie, um sich als Top-Marke zu etablieren und neue Wege als mitarbeiterorientiertes B2B-Unternehmen einzuschlagen. 

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